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Der klassische Lichtaufbau

// 06:55 Sa, 26. Dez 2009von

Licht in einem Raum kameratauglich zu positionieren ist eine eigene Kunst, die oft unterschätzt wird. Grundsätzlich hat jeder Beleuchter seine Tricks und Geheimnisse. Profis arbeiten mit Belichtungsmessern, mit denen sich die Helligkeit an jedem Ort im Raum schnell messen lässt. Ohne die Sache jetzt mathematisch werden zu lassen (was sie durchaus sein kann), gibt es zumindest ein paar klassische Positionierungstips, die man als Basis für eine gute Beleuchtung immer verwenden kann. Jedoch sollte man sich nie scheuen, Variationen solange auszutesten, bis man mit dem Lichteindruck zufrieden ist. Ein kleiner Tipp am Rande: Wenn möglich sollte man immer einen möglichst großen Videomonitor bei den Aufnahmen an der Kamera angeschlossen lassen, der möglichst abgedunkelt an einem lichtneutralen Ort steht. Im Sucher oder dem Display bekommt man nie einen so guten Eindruck von der Szene, weil man meistens ja selber „mittendrin“ steht.



Grundsätzlich kommen im klassischen Lehrbuchfall Fällen drei Lichtquellen zum Einsatz: Das Führungslicht, das Aufhellicht und das Gegenlicht.



Typischer Lichtaufbau mit 3 Lichtquellen.
Typischer Lichtaufbau mit 3 Lichtquellen.


Das Führungslicht stellt die Hauptlichtquelle dar. Man sollte das Führungslicht so positionieren, dass es den Zuschauer nicht vor unlogische Fragen stellt. (Z.B. warum kommt das Licht von rechts, wenn in der Kulisse alle Fenster auf der linken Seite sind oder das Licht eigentlich von der Deckenlampe ausgehen müsste).



Lässt die Kulisse viel Spielraum zu, wird das Führungslicht oft in einem horizontalen 45 Grad Winkel etwas versetzt neben der Kamera platziert (wie eine virtuelle Sonne am Nachmittag). Je nach Einfallwinkel auf das Objekt wirft das Führungslicht nun Schlagschatten auf die Oberfläche.



Das Führungslicht stellt die Hauptlichtquelle dar.
Das Führungslicht stellt die Hauptlichtquelle dar.


Sind die Schlagschatten nicht gewollt, werden diese durch das so genannte Aufhellicht reduziert. Hierfür platziert man ein (meistens schwächeres) Licht auf der anderen Seite neben der Kamera. Solange man nicht eine Fernsehshow produziert, in der alle Schatten im Gesicht durch Softlights (extrem diffuses Licht) entfernt werden, kann man durch gezielten Einsatz von Schatten die Plastizität der Objekte stark erhöhen.



Versucht man dagegen das Objekt aus allen Richtungen gleichmäßig auszuleuchten, wirkt dies nicht mehr natürlich. Die Kunst liegt darin, mit unauffälligen Aufhellern nur dafür zu sorgen, dass keine zu harten Kontraste und Schlagschatten (z.B. in Gesichtern entstehen).



Das Aufhellicht vermindert ungewollte Schlagschatten.
Das Aufhellicht vermindert ungewollte Schlagschatten.




Die dritte Lichtquelle -das Gegenlicht- hebt das Objekt gegenüber dem Hintergrund hervor. Dazu sollte es so platziert werden, dass es niemals direkt in die Kamera leuchtet, sondern nur das Objekt von hinten bestrahlt. Hiermit entsteht eine feiner Lichtumriss um das Objekt, den man auch Spitze nennt.



Das Gegenlicht hebt das Objekt vom Hintergrund ab.
Das Gegenlicht hebt das Objekt vom Hintergrund ab.


Oft werden noch weitere, weniger dominante Lichtquellen eingesetzt, um im Hintergrund oder in der Kulisse Lichtakzente zu setzen. Wenn das Hauptlicht nicht zu intensiv ist, kann dies notfalls mit mehreren herkömmlichen Glühbirnen erfolgen. Diese sollten mit Papierklappen in ihrer Streurichtung begrenzt werden, wobei auch hier bei unsorgfältigem Aufbau Brandgefahr besteht.


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